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„Nie zgubię się w tłumie“ (Ich werde mich nicht in der Menschenmenge verlieren) von Pustki aus Polen ist wie einer dieser unzähligen Wochentage, an denen man viel zu früh aufsteht und zur Arbeit fährt: jeden Tag derselbe Weg, dieselbe Bahn, dieselben Menschen und immer wieder dasselbe Gedränge, durch das man sich seinen Weg bahnen muss. Mal ganz im Ernst: es gibt wirklich schönere Dinge als den Arbeitsweg am frühen Morgen. Was diesen aber interessant macht, sind die Menschen, die man bald wiedererkennt, wie den Kioskbesitzer an der Ecke, den Zeitungsverkäufer am Bahnhof, die Schaffnerin in der S-Bahn und die vielen Personen, die täglich zur selben Zeit denselben Weg nehmen – oder halt den Mann mit dem Regenschirm an der Haltestelle. Diese Menschen schaffen ein wenig Gewohnheit und Vertrautheit (oder gar mehr?), und wenn sie plötzlich nicht mehr da sind, fehlt einem etwas.
Das alles steckt in dem launenhaften Song von Pustki. Allein schon die ersten 30 Sekunden sind eine Herausforderung für die Ohren – wieso drängt sich hier der Vergleich mit meinem Wecker auf? Ist das alles nun Poesie? Oder einfach die Vertonung meines morgendlichen Arbeitswegs? Entscheidet selbst!
Zur Band: Pustki (zu deutsch: die Leeren), sind eine Alternative Rock Band, die mit ihrer melodischen und manchmal unverhersehbaren Musik sowie eingängigen Texten bereits einigen Erfolg in Polen hatten. “Nie zgubię się w tłumie” ist die zweite Single aus ihrem Album „Koniec kryzysu“ von 2008, das sehr gut rezipiert wurde und vom Musikmagazin Pulp und Radiosender Program III als bestes Album des Jahres ausgezeichnet wurde. Die Band wurde 1999 in Ostrówek in Masowien gegründet und ist seit 2007 in Warschau zu Hause. Nach mehrfach wechselnder Besetzung besteht Pustki derzeit aus Radek Łukasiewicz (Gitarre, Gesang), Grzegorz Śluz (Schlagzeug) und Barbara Wrońska (Piano, Gesang).
Ich werde mich nicht in der Menschenmenge nicht verlieren
Zu frühmorgendlichem Kopf
Lege ich ein Tabakblatt an
Es ist schon Montag
Ich muss schon los
Ich weiß nicht, ob ich den Weg finde
Ein Mann durchkreuzte die Straße
Die Windrichtung ist eine andere als ich es gewohnt bin
Ref.:
Ich werde mich nicht in der Menschenmenge verlieren
Ich werde nicht warten, bis jemand
Meine Hände, Stirn, Backe und Nase zertrampelt
Meine Hände, Stirn, Backe und Nase zertrampelt
Ich fahre dorthin, wie üblich
Die Straßenbahn mit einer verdreckten Tür
Ich steige aus, um zu prüfen, ob
Du mit dem Regenschirm wie immer dastehst, wenn ich an dir vorbeigehe
Dieses Mal wirst Du mich anschauen, ich weiß es
Ref.:
Ich werde mich nicht in der Menschenmenge verlieren
Ich werde nicht warten, bis jemand
Meine Hände, Stirn, Backe und Nase zertrampelt
Meine Hände, Stirn, Backe und Nase zertrampelt